Fascinator
Ein Fascinator ist auf jeder Hochzeit der ganz besondere Haarschmuck!
Der Fascinator ist erst seit der Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton im Jahr 2011 durch den extravaganten Haarschmuck von Prinzessin Beatrice und Eugenie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Kennern der englischen Lebensart ist dieser Kopfschmuck durch das jährlich stattfindende Pferderennen in Ascot schon seit längerem ein Begriff.
Wann wurden die ersten Fascinators getragen?
Die geschichtliche Entwicklung des Fascinators geht bis auf König Ludwig XVI zurück. So wurden die hoch aufragenden Frisuren am Hofe mit Federn und Blüten verziert. Die Kunst dieses Haarschmucks wurde immer weiter verfeinert: So wurden Miniaturlandschaften in die Haare modelliert, selbst maßstabsgetreue Miniaturen zeitgenössischer Schiffe wurden in das Haar eingearbeitet.
In den 1920er Jahren pflegten viele junge Damen einen neuen Lebensstil, der sich vor allem über die geltenden Konventionen hinwegsetzen wollte, äußerlich waren die im englischen als "Flappers" bezeichneten Damen an kurzen Röcken und Haaren zu erkennen. Bevorzugt wurde Jazzmusik gehört. Um den Haaren beim Tanzen Halt zu geben trugen Sie spezielle Haarbänder, die mit Broschen oder Federn verziert waren.
Keine dieser Kreationen wurde jedoch Fascinator genannt. Begrifflich geht dieser Haarschmuck auf die viktorianische Zeit zurück. Damals wurden als Fascinator gehäkelte Kopftücher bezeichnet, die über die obere Kopfpartie getragen über den Hinterkopf bis auf die Schultern fielen. In den 1930-er Jahren wurden schmale spitz zulaufende Hüte als Fascinator bezeichnet.
Der Begriff Fascinator wurde erst wieder in den 1960er Jahren mit dem Revival des schmalen Cocktail Huts zu neuem Leben erweckt. Es war bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen mehr oder weniger Vorschrift, als Frau einen Hut zu tragen. Die klassischen Hüte paßten jedoch nicht zu den damals modernen voluminösen Frisuren. Dieses Problem konnte durch einen kleinen, leichten Schleier, der durch ein paar Federn verziert und oben auf dem Kopf mit Klammern befestigt wurde, gelöst werden. Diese Fascinators stellten bereits wie die heutigen Modelle eine Mischung aus Hut und Haarschmuck dar.
In den 1990er Jahren wurden der Stil dieser Fascinators von namhaften Hutmodisten wie Laura Whitlock wieder aufgegriffen und immer weiter verfeinert. Wer als Dame von Welt keinen klassischen Hut tragen wollte, probierte den Fascinator und konnte dadurch seiner Individualität Ausdruck verleihen.
Der Fascinator als Braut Haarschmuck
Seit einigen Jahren setzt sich der Fascinator nicht zuletzt durch die vielen royalen Hochzeiten begünstigt als Haarschmuck für die Braut immer mehr durch.
Der Fascinator kann je nach gewünschter Wirkung anders gestaltet sein. Will die Braut elegant erscheinen, sollte der Fascinator eher dezent mit Perlen oder Federn besetzt sein. Dazu passen optimal einreihige oder mehrreihige Perlenketten und glitzernde Perlenarmbänder.
Für den romantischen oder verspielten Typ bietet sich vor allem die Verwendung von Blumen und Spitzen an.
Einen extravaganten Eindruck erreicht man durch Tüll, der Partien des Gesichts oder das ganze Gesicht bedeckt. Ein Fascinator kann in diesem Fall als reizvoller Ersatz für den Brautschleier dienen. Bei einer Hochzeit können Brautschleier und Fascinator auch nacheinander verwendet werden. Man wählt in diesem Fall zumeist den Brautschleier für die Trauung und den Fascinator für die Hochzeitsfeier.
Der Fascinator als Haarschmuck für Hochzeiten wird vor allem in den Farben weiß oder creme angeboten. Aber auch modische Trendfarben wie schwarz, rot oder blau finden Anklang. Es sollte bei der zu wählenden Farbe des Fascinators darauf geachtet werden, dass diese passend zum Brautkleid gewählt wird.
Fascinators werden aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt: Neben Tüll und Spitze werden vor allem Federn, Strass-Steine und Perlen verarbeitet. Nicht zu vergessen Kombinationen von Seiden- und Kunstblumen. Verstärkt finden heute auch echte Blumen Verwendung.
Um eine größere Individualität zu zeigen, werden die fertig bezogenen Fascinators häufig noch von den Trägerinnen kreativ durch die Anbringung von Federn oder Blumen selber umgestaltet.
Für welche Brautfrisur ist der Fascinator geeignet?
Der große Vorteil des Fascinators ist, dass er durch die verschiedenen Befestigungsarten praktisch bei jeder Brautfrisur verwendet werden kann:
- Haarnadeln
- Haarklemmen
- Haarkamm
- Haarreif
Der Fascinator kann sowohl oben auf dem Kopf wie auch seitlich oder am Hinterkopf getragen werden..
Bei langen Haaren wird als Brautfrisur zumeist eine klassische Hochsteckfrisur gewünscht. Die Haare werden dabei als Dutt oder sogenannte "Banane" am Hinterkopf mit Haarnadeln befestigt. Der Fascinator wird dann unsichtbar mit Haarklammern, die sich an der Unterseite des Fascinators befinden, in die obere Haarpartie eingearbeitet. Häufig werden auch Haarklammern hierfür verwendet.
In den seitlichen oder hinteren Kopfpartien wird ein Fascinator mit Hilfe eines Haarkamms befestigt. Die Haarkämme bestehen zumeist aus Kunststoff in den Farben transparent, braun oder schwarz. Diese sind dadurch im Haar nahezu unsichtbar. Bei hochwertigeren Fascinators kommen auch Metall-Kämme meist in silber zum Einsatz.
Der Fascinator entfaltet auch bei kurzem oder mittellangem Haar seine Wirkung. Hier kann der Fascinator wiederum mit Haarklammern auf der oberen Haarpartie befestigt werden. Alternativ bietet sich ein Fascinator, der auf einem Haarreif angebracht ist, an. Durch die Größe des Fascinators fällt der Haarreif nicht störend auf und setzt auch im seitlichen Bereich interessante Akzente.